Verein

Das Kurparkumfeld - alter und neuer Bereich

... die Entwicklung der Kurstadt bzw. des Heilbades

... die Abkehr vom Image eines Sozialbades

Teil -2

BestuhlungSichtbar war das sehr deutlich ab dem Frühjahr 2008. Zu allem Leid des Gastgewerbes mit Tischen und Stühlen die im öffentlichen Strassenbereich stehen, muss ab der Saison 2008 für jeden Stuhl ein Aufschlag von 50 Prozent an die Stadt gezahlt werden. Das Foto zeigt eine z.B. im Jahre 2008 eine den Gästen nicht mehr zumutbare Bestuhlung mit den ebenfalls unbeliebten Sonnenschirmen (Werbeaufdruck). Wir, das kleine exklusive Heilbad, das bald zu den 10 besten Deutschlands gehören soll, kann sich das in der grünen und armen Mitte Deutschlands nicht mehr leisten. Auch so rückt das Ziel, weg vom Sozialbad, indirekt näher. Die Gäste und Besucher die "man" nicht haben will werden ohnehin weniger und die, die "man haben möchte", bleiben nun auch weg oder wollen einfach nicht kommen. Warum bloss nicht?

Zur Situation, Jahreswechsel 2008/2009

Da vor allem alte und/oder gehbehinderte Menschen den zum erweiterten Kurbereich erklärten Ortsteil Sooden zwangsläufig meiden werden, muss langfristig zu aller Nutzen eine Lösung gefunden werden.
Andere Kurorte machen um mehr Tagesgäste zu bekommen ähnliches rückgängig, nicht dem "heil'gen Blechle" zuliebe, was hier in BSA als Fortschritt gepriesen wird.

1.BadehausDafür spricht auch der Trend, trotz zunehmender Überalterung der Menschen in Deutschland, also der Kurgäste die es sich immer noch leisten können oder wollen, dass man versucht junge finanziell potente Menschen für unseren Kurort zu interessieren.
Mit der Folge auf Zeit, dass die Jungen doch nicht kommen - die Senioren aber weg bleiben, u.a. wie hier vor beschrieben.

Haben junge oder alte Menschen, Familien mit Kindern, noch den Status sozial schwach zu sein, so sind sie für die Zukunft richtungsweisend immer weniger willkommen.
Warum? Der Kurort Bad Sooden-Allendorf, seit November 2006 125 Jahre Heilbad, will weg vom Image eines Sozialbadeortes, das soll für die nächsten Jahrzehnte den gesicherten Aufschwung bringen und sichern. So zumindest ein öffentliches Statement in Bezug auf die Neuausrichtung des Kurortes BSA.

Über die aktuelle Situation dieses so hochlobten Projektes, habe ich Infos, die ich nicht unterschlagen möchte.

Die neue Strategie, welche Bad Sooden-Allendorf in die Spitzengruppe der 10 besten Kurorte Deutschlands katapultieren sollen, ist ohnehin fraglich, wird nie möglich sein! Wie überall in der Politik, Abgeordnete sind leicht zu blenden; wenn gar noch das deutsche "Geiz ist Geil" einen Stellenwert hat ...

Werbung an Sonnenschirmen soll nicht mehr erlaubt werden! Das wieder in Verbindung mit der Neuanschaffung exquisiter Beschattungsanlagen und hochwertiger Tische und Bestuhlung im Fussgängerbereich um das Image der Stadt zu heben. Wieder ein indirekter Vorgang um die sogenannten Sozialschwachen fernzuhalten. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage, was denn die gewünschten Tagesbesucher oder Kurgäste nach Bad Sooden-Allendorf ziehen soll? Shoppen wie in den Städten ist hier nicht möglich. Es gibt einfach keine Geschäfte wie z.B. hochpreisige Boutiquen, Galerien oder etwa Juweliere, die nicht dem Image eines Sozialbades entsprechen.

Trotz aller Widrigkeiten gegen die Gastronomie allgemein und gegenüber den Gästen, sind an sehr warmen Tagen und auch abends, die Tische in der Weinreihe, unserer kleinen Flanierstrasse mit Fachwerkhäusern direkt neben dem kleinen Kurpark, gut besetzt. Es sind i.d. Regel die Gäste, die "man" eigentlich nicht mehr so gerne sieht. Es sind aber die Gäste, die unser kleines Heilbad (noch) existenzfähig halten.

WellenbadDas nebenstehende Foto zeigt das Sole-Bewegungsbad im Winterhalbjahr und am späten Nachmittag.
In dieser Form, bzw. auch diese Ansicht, ist ab Mitte 2005 nur noch historisch. Das Innere blieb im Wesentlichen jedoch erhalten.

Alle Planungen wurden Wirklichkeit. "Wir" haben eine sogenannte Werratal-Therme, wie im vorigen Absatz bereits erwähnt. Es ist eine Baumassnahme, neben anderen, die auf die Zukunft des Heilbades, leider aber auch auf eine bestimmte Klientel von Kurgästen und sonstige Besucher ausgerichtet ist.

Die Besonderheit dabei, erstmals in Deutschland verwirklicht, ist die Einbeziehung eines Teiles des Gradierwerkes in den nur für zahlende Besucher bestimmten Aussenbereich. Der frei zugängliche Aussenbereich ist damit um etwa 20 Prozent kleiner geworden.

Fotos von dem nächtlich beleuchteten Gradierwerk folgen im Herbst 2008.
Wer an speziellen Informationen über das Gradierwerk interessiert ist (es wurde abgerissen und neu wieder aufgebaut, ein in Deutschland bisher einmaliges Bauvorhaben), findet diese im Bereich Gradierwerk des VfH-BSA.

Zu Teil-1

- hs -

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Letzte Änderung: 20/08/2009 - 23:12 Uhr